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    (...) Aus Debüts, am besten fand ich (und meine Wahl bestätigte auch das Publikum mit ihrem großen Applaus) das Stück Avalon’s Gates für Flöte und Computer von Michal Talma-Sutt. (...)

Marek Zwyrzykowski 'Das Vierzigjahre-Marathon'
Ruch Muzyczny XLI/Nr. 23, 16 November 1997
    (...)Noch einen Namen sollte man nicht vergessen: Michal Talma-Sutt (geb. 1969). Nach seinem Kompositionsstudium bei Jerzy Bauer (geb. 1936) kam er mit Stipendien zum IRCAM nach Paris und an die Musikhochschule Stuttgart.
    Zweimal bekam er Auszeichnungen vom Internationalen Musikrat der UNESCO im Rahmen des 'Tribune Electroacoustic Music'. Talma-Sutt ist einer der seltenen Künstler, die vom Geist des Postmodernismus unberührt geblieben sind. Er vertraut eher modernistischen Idealen. Vom Verzicht aufs populäre Augenzwinkern und dem Widerstehen der Versuchung, ein musikalisches Palimpsest zu schreiben, zeugen nicht nur das künstlerische Medium, sondern auch die gewählte Ästhetik.
    Das lauteste Manifest seiner kompositorischen Position ist Cellotronicum für Violoncello und Elektronik, eines der besten polnischen Werke der vergangenen Jahre. In seinem Schaffen benutzt Talma-Sutt vor allem den Computer: einerseits als ein Musikinstrument mit interessanten klanglichen Möglichkeiten (Soundscape One), andererseits als ein Werkzeug, mit dem die Interaktion zwischen natürlichen und elektronischen Klängen möglich ist (Avalon’s Gates, Cellotronicum).
Hervorragendes kompositorisches Handwerk und die Intuition im Umgang mit dem Computer erlaubt ihm in seinen Werken eine komprimierte Art der 'Erzählung' zu erreichen. Deshalb auch schlaffen, losen Stellen, die als unnötiges Ornament fungieren könnten sind äußerst selten zu finden. Seine Musik ist immer erzählend, dynamisch, raffiniert, mit spannendem Farbenspiel und stets voller Überraschungen. Mit unterschiedlichen Elementen gestaltet Talma-Sutt quasi Mosaike, in denen ein bewusster Zuhörer interessante musikalische Anmerkungen und ästhetische Reminiszenzen wiedererkennt (What Nostradamus has kept only for himself ).(...)

Daniel Cichy 'Junge Rebellen und Konservative'
neue musikzeitung 2005/04